Blutrot wehen die Fahnen über den blühenden
Gärten, an denen wir vorüberfahren. Wie Gold tropft der Sonnenschein
durch Lichtgrüne Baumkronen auf den Waldboden. Eichwalde - Zeuthen
- Wildau überall das gleiche Bild: Frohe Menschen, die in mit Maien
geschmückten Leiterwagen, Kutschen und Kremsern an die Strecke gekommen
sind, um den Minister, den Präsidenten - um uns alle herzlich zu begrüßen
und ihrer Freude darüber Ausdruck zu verleihen, daß sie durch
die aktivistischen Leistungen unserer Eisenbahner und die der technischen
Intelligenz nun aus dem Kreis einer Landstadt in die Peripherie der Hauptstadt
gerückt worden sind.
Gegen 10 Uhr trifft der Sonderzug in Königswusterhausen
ein. Auch hier empfängt uns der Jubel einer erwartungsfrohen Menge.
In seiner Festansprache, die hier in Königswusterhausen
den Höhepunkt des 1. Mai bildet, weist der Minister darauf hin, daß
der Weltfrieden durch die kriegstreiberischen Pläne und Maßnahmen
der Westmächte in ernster Gefahr sei. Aber der friedliche Aufbauwille
unserer Werktätigen, für den auch die Schaffung der S - Bahnstrecke
Grünau - Königswusterhausen ein Beweis sei, wird - unterstützt
von dem entschlossensten und konsequentesten Friedensfreund, der mächtigen
Sowjetunion, seinen schönsten Ausdruck in der erfolgreichen Durchführung
des Fünfjahrplans finden.
"Fahrt Frei" 1951, Nr. 18, S.3
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